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Nordic Walking Studie: Schuhe und Stöcke

In Zusammenarbeit mit der FH Pinkafeld (Studiengang für Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung), Stock- und Schuhherstellern wurde das Thema Nordic Walking genauer unter die Lupe genommen.

Schädigungen des Bewegungsapparates, besonders bei Bildschirmarbeitsplätzen, stellt eine häufige Krankenstandsursache dar. Eine Herabsetzung der Krankheitshäufigkeit durch Nordic-Walking als gezielte präventive Maßnahme wäre volkswirtschaftlich gesehen ein großer Erfolg.

Für dieses Projekt haben sich folgende Schwerpunkte herauskristallisiert, welche in der Folge noch genauer dargestellt werden. Neben unterschiedlicher Bewegungsmuster, wurden auch verschiedene Stockarten und Nordic Walking Schuhe und deren Auswirkungen auf das richtige Nordic Walking und des Bewegungsapparates untersucht.

Vermessen wurden die beim Nordic Walking verwendeten Schuhe (nämlich Lauf-, Trekking-, Hiking- und Bergschuhe) und deren unterschiedliches Verhalten auf die Druckverteilungen an der Fußsohle.

Unterschiedliche Nordic Walking Stöcke (Teleskopstöcke, Fixlängenstöcke mit und ohne Federungen) führen zu unterschiedlichen Stoßwirkungen im Handgelenk. Weiters wurden verschiedene Bewegungsmuster (Laufen, Walken und Nordic-Walken) sowohl bei Trainern als auch bei Anfängern verglichen.

Schuhe: Die qualitativen Druckverteilungen an der Fußsohle und der Handfläche wurden mit FSR-Drucksensoren gemessen. Die Auswirkungen auf das Handgelenk wurden mit Beschleunigungssensoren und Goniometrie festgestellt. Beschleunigungssensoren wurden sowohl an den unterschiedlichen Stöcken als auch vor bzw. nach dem Handgelenk appliziert. Mittels der Goniometrie (Winkelmessung) wurden die verschiedenen Stellungen des Handgelenkes bei den jeweiligen Bewegungspositionen registriert.

Die ersten an 15 Probanden durchgeführten Messungen führten zu folgenden Erkenntnissen.
Wie erwartet erzielten die Laufschuhe in Bezug auf das Abrollverhalten und die Dämpfungseigenschaften die besten Ergebnisse. Jedoch weisen Laufschuhe bei zunehmend schlechterem Untergrund bzw. Geländeformen nicht mehr den nötigen Halt und die nötige Stabilität im Bereich des oberen Sprunggelenks auf.

Optimale Kraftübertragungen auch bei unterschiedlichen Untergründen und Geländeformen fand man bei den Nordic Walking bzw. Hiking-Schuhen. Hierbei ist jedoch die Härte der Außensohle zu berücksichtigen, welche zwar eine bessere Stabilität liefert, jedoch aufgrund dieser Härte ein flüssiges Abrollen nur mehr schwer möglich ist. Zudem kommt es bei harten Außensohlen zu einer verkürzten Zeitspanne zwischen dem Auftreten mit der Ferse und dem vollständigen Bodenkantakt der ganzen Fußsohle. Daraus resultieren wiederum größere Belastungen auf den Bewegungsapparat über die kinetische Kraftkette.

Ein weiteres Kriterium für den optimalen Nordic Walking Schuh ist die Höhe bzw. die Beschaffenheit der Fersenkappe. Durch die beim Nordic Walking verlängerte Schrittlänge kommt es zur einer vollständigeren Extension des oberen Sprunggelenks und zwangsläufig nimmt eine zu hohe Fersenkappe Einfluss auf die Achillessehnenbelastung. Aus diesem Grund sind feste Bergschuhe mit einer hohen, steifen Fersenkappe für das Nordic Walking nicht geeignet. In diesem Bereich sind jedoch noch weitere Messungen mit verschiedenen Modellen geplant.

Stöcke: Die Messungen an den Stöcken führten zu folgenden Erkenntnissen. Aus rein mechanischer Sicht ist klar, dass ein längenverstellbarer Teleskopstock, welcher aus zwei Teilen gefertigt ist, nicht dieselbe Festigkeit aufweisen kann wie ein Stock aus einem Stück (Fixlängenstöcke). Dennoch ist ein längenverstellbarer Stock nicht vollständig abzulehnen, da immer in Abhängigkeit vom individuellen Gebrauch des Walkers ausgegangen werden muss.

Bei den an den Handgelenken auftretenden Beschleunigungen und daraus resultierenden Belastungen ist festzuhalten, dass sowohl teleskopierbare als auch Stöcke mit Fixlängen fast identische Werte aufwiesen. Zu berücksichtigen ist jedoch das individuelle Gefühl des Walkers, wobei bei den Beschreibungen für beide Stockarten die volle Bandbreite von "optimal bis schwammig" ausgereizt wird. Auch zu dieser Thematik werden noch ergänzende Messungen durchgeführt, welche das gesamte Schwingungs- und Dämpfungsverhalten der Stöcke wiederspiegeln sollten.

Besonders von Interesse war der Vergleich von Nordic Walking Stöcken mit und ohne Federung. Ganz deutlich wurde bei den Messungen sichtbar, dass bei Stöcken mit Federung die Beschleunigungen und damit die Belastungen an den Handgelenken deutlich geringer waren. Die durch die Federung aufgenommen Bodenreaktionskräfte führten zu einer zeitlich verlängerten Druck-, aber Kräfteverringernden Phase, an den Handflächen bzw. den Handgelenken.

Außerdem nimmt die Härte der Federung und damit der Zeitraum mit der den Bodenreaktionskräften entgegengewirkt wird einen großen Einfluss auf das individuelle Gefühle des Walkers. Federungen sollten daher immer in Abstimmung mit dem eigenen Können und den anthroprometrischen Voraussetzungen ausgesucht werden. Auch hier sind noch Messungen geplant, welche verschiedene Federmaterialien aber auch die Position der Federung untersuchen sollen.

Ziel ist es, das individuelle Sportgerät (Stöcke, Schuhe, etc.) bezogen auf Anatomie, Bewegungsablauf und Wünsche des Sportlers anbieten zu können.

FACHHOCHSCHULE TECHNIKUM WIEN
Studiengangsleiter Sports-Equipment Technology
Fachbereichsleiter Biomechanik und Ergonomie

Ing. MMag. Dr. Anton Sabo, Höchstädtplatz 5, A-1200 Wien; Homepage