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Nordic Walking Stöcke (Walking Stöcke)Fortsetzung Nordic Walking Stöcke Walkingportal ist der Sache einmal nachgegangen. "...Ergonomische Bewegungsflüsse beim Nordic Walking lassen sich aus sportmedizinischer- und wissenschaftlicher Sicht noch wesentlich optimieren..." So eine Aussage des Deutschen Nordic Walking Verbandes (DNV) zu unserer Anfrage, welche Stocklänge die richtige sei. Das ist sicherlich gut gesagt, aber: Wie ist denn die sportmedizinische und wissenschaftliche Sicht? Welches Institut, welche Universität, welches Fachpersonal hat bislang wissenschaftliche Erkenntnisse produziert, die nachprüfbar sind, auf anerkannten Arbeitsmethoden beruhen und als allgemeingültig betrachtet werden können, also auf einer genügenden Anzahl von Beobachtungen beruhen?
Weiter gefragt: Wenn sich Bewegungsflüsse beim Nordic Walking noch wesentlich optimieren lassen, warum wird nicht gesagt wie? Woran mangelt es? Liegt es daran, dass das Interesse der Öffentlichkeit, der Wissenschaft, der Industrie nicht groß genug ist, also kein Druck aufgebaut wird und auch keine genügende Gewinnerwartung oder Profilierungsmöglichkeit besteht? Arbeitet man ernsthaft dran, hat aber noch nicht genügend gesicherte Erkenntnisse? Wer arbeitet woran, wann ist mit Ergebnissen zu rechnen? Das mag alles so sein, wahrscheinlich ist es von allem ein wenig. Es stellt sich ja auch die Frage: Ist das alles eigentlich so wichtig? Spielen fünf Zentimeter Unterschied bei der Stocklänge eine wirklich große Rolle? Genau das ist es ja, was uns die Fachleute sagen sollen - und zwar ausreichend begründet. Die Antwort sollte man sicherlich nicht aus dem Bauch heraus geben. Wenn man einen wirklich flüssigen, ökonomischen, effektiven und eventuell auch leistungsorientierten Bewegungsablauf erzielen will, ohne dass sich durch schlechte Konstruktion möglicherweise über die Zeit gesehen ein körperlicher Schaden einstellt, dann muss man sich schon mit Material versorgen, das nach heutigen Maßstäben optimiert ist. Dafür gibt der Verbraucher ja schließlich nicht unerhebliche Summen aus. Das Walkingportal hat verschiede Verbände, Institute und Hersteller um Stellungnahme gebeten. Die Kernfrage lautete: Welche Stocklänge passt zu welcher Körperlänge? Erwartungsgemäß haben nicht alle Adressaten geantwortet und Umfang sowie Aussagekraft waren durchaus unterschiedlich (gelinde gesagt!). Die beiden Mastertrainer Nicole Prell und Andreas Wilhelm von Will´s Mountain (Deutsches Nordic Fitness Institut) aus Starnberg empfehlen in ihrer Broschüre "Nordic Walking" den Faktor 0,68 x Körperlänge. Nicole Prell präzisiert das in einer Mail an das Walkingportal und geht dabei sogar auf den Faktor 0,66: "...Dazu (zur optimalen Stocklänge, Anm. Walkingportal) möchte ich folgende Aussagen treffen:
In diese Richtung zielen auch die anderen Stellungnahmen, die wir erhalten haben. Ob es nun Mastertrainer, Basic Instructoren und Ausbilder/-innen anderer Verbände, erfahrene Walker und Walkerinnen, Verbände (INWA, DNV), Hersteller (Campra, Exel, Leki) waren, die Tendenz war eindeutig, gerade bezogen auf Anfänger. Natürlich ist entscheidend, wie jemand mit einer bestimmten Stocklänge zurecht kommt. Das läßt sich aber sicherlich nach fünf Minuten Gebrauch bei einem völligen Anfänger noch nicht so recht feststellen. Festzuhalten ist auch, dass die bei uns eingegangenen Stellungnahmen keinen repräsentativen Querschnitt darstellen und keinesfalls als Beweis, feste Richtschnur oder gar als wissenschaftlich fundiert angesehen werden dürfen. Es sieht jedoch so aus, dass der Trend zu etwas kürzeren Stöcken hingeht. Wer mit Faktor 0,7 gut zurecht kommt, braucht seine darauf abgestimmten nicht längenverstellbare Stöcke sicherlich nicht wegzuwerfen. Ein Neuling, der nicht die Möglichkeit hat, verschiedene Längen auszuprobieren, ist wohl nach den oben genannten Erkenntnissen mit dem Faktor 0,66 bis 0,68 nicht schlecht beraten.
Beispiel: Beide Stocklängen gibt es so nicht zu kaufen oder einzustellen, es sei denn, man sägt sie sich zurecht. Man muss also in jedem Fall auf- oder abrunden. Im Endeffekt landet man bei 1,20 m bzw. 1,25 m. Ob diese fünf Zentimeter Unterschied wirklich gravierend sind? Es kann wohl bezweifelt werden. Ich selbst habe meine nichtlängenverstellbaren Stöcke noch mit Faktor 0,7 (1,81 m Körperlänge) gekauft. Es ergibt sich 1,27 m. Ich kam mit 1,30 m Stöcken gut klar. Ich habe jetzt mal eine (noch nicht sehr lange) Weile mit 1,20 m Stöcken gearbeitet und bisheriger Eindruck ist, dass der Bewegungsablauf flüssiger ist. Aber: Das ist eine Einzelmeinung, jeder fühlt anders. Das Verhältnis Armlänge zu Schulter - Boden - Distanz ist sicherlich auch nicht bei jedem Menschen gleich. Die Richtlinie mindestens "rechter Winkel Ober- zu Unterarm" bei senkrechter Stockhaltung ergibt die richtige Stocklänge" ist weiterhin wohl nicht verkehrt. Der DNV publiziert in seinen neuesten Ausbildungsunterlagen den Faktor 0,66. Dr. Erwin Gollner, NWO Austria, von der Nordic Walking Akademie Bad Tatzmannsdorf teilt mit, dass die Akademie dabei sei, mit einem Forschungspartner die biomechanischen Belastungen beim Nordic Walking näher unter die Lupe zu nehmen. So soll auch die Thematik der richtigen Stocklänge angesehen werden. Ergebnisse sollen auf dem Nordic Walking Kongress am 03.04.2004 in Bad Tatzmannsdorf vorgestellt werden. Nordic Walking ist eine noch junge sportliche Bewegungsart. Spezielle fundierte wissenschaftliche Untersuchungen sind noch spärlich gesät, wenn es denn überhaupt welche gibt. Solange es keine deutlichen Erkenntnisse gibt, sind wir auf praktische Erfahrungen, Meinungen und auch Gefühl angewiesen, was ja auch eine Menge wert ist. Auch bei den Griffen geht die Entwicklung weiter. Neben Kork- und Plastikgriffen gibt es inzwischen auch ergonomisch geformte Griffe. Horst-G. Robbers
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